KIRCHHAINER® - Begattungskästchen

Kirchhainer®-Begattungs­käst­chen wurden für die künstliche Be­sam­ung und für die Stand- und Belegstellen­be­gattung geschaffen.
Die Gestaltung und das ge­wählte Material ist die gelungene Kombination.
Die Namensgebung Kirchhainer® steht für die Entwicklung in der Hessischen Landesanstalt für Bienenzucht, Kirch­hain.

Kirchhainer®-Begattungskäst­chen sind an allen deutschen und an vielen Instituten für Bienenzucht und -kunde der Welt bekannt und werden dort erfolgreich eingesetzt.

In der Literatur Zuchttechnik und Zucht­auslese bei der Biene von Prof. Dr. Fr. Ruttner ist das Kirchhainer®-Be­gatt­ungkästchen für die Bienenzucht beschrieben. Dies gilt für weitere Bücher und Veröffentlichungen in der Fach­literatur.
Auszug aus Zuchttechnik und Zuchtauslese bei der Biene:
"Das Kirchhainer®-Begattungs­käst­­chen aus Schaumstoff mit seiner guten Isolierung, den vier kleinen Waben (bzw. 6 kleinen Waben, d. Red.) und der großen Futter­kammer entspricht dieses Käst­chen in vorzüglicher Weise den biologischen Ansprüchen eines Miniatur-Bienenvolkes. Man kann eine Königin wochen­lang und bis weit in den Spät­herbst hinein drinnen lassen, man kann das Völkchen mehrmals hintereinander neu beweiseln. Mit seinem geringen Gewicht, der guten Transport­fähig­keit über kürzere Strecken und der übersichtlichen Anordnung -ohne Rähmchen- ist es für den Imker einfach und bequem zu handhaben. Der Bedarf an Bienen ist nur un­wesent­lich größer als beim EWK........."
Nicht nur die Gesamtkonzeption im Auf­bau als Mehrwabenkästchen mit schrägen Innenseiten, welche von den Bienen nicht oder nur unwesentlich angebaut werden, sondern vor allem der thermisch günstige Einfluß, der durch den ge­schützten Einflug mit Bodeneinstieg in Verbindung mit dem gewählten Material ist es, wodurch das Kirchhainer®-Be­gatt­ungskästchen Anerkennung und Praktikabilität in allen Züchter­kreisen findet.
Handhabung: Anlöten der Baustreifen: jeweils ca 2 cm frei lassen. Ein angefeuchtetes Lätt­chen legen Sie längs des Lätt­chens, welches den Bau­streifen erhalten soll und gießen etwas flüssiges Wachs entlang – fertig!

Oder Sie schneiden sich kleine Mittel­­wand­streifen in Trapezform und stecken diese in die geschlitzten Lätt­chen. Achten Sie auf die natürliche Wabenausrichtung.

Zum Befüllen der Kirchhainer®-Begatt­ungs­kästchen ist die Folien-Abdeckung und sind zwei Leistchen zurückzunehmen. Wer alleine arbeitet, kann auch die Leistchen vorrübergehend mit Reißbrettstiften an die Folie heften.

Beim Befüllen des Kirchhainer®-Begattungskästchens täuscht oft das Augen­maß. Auch wenn der Rauminhalt größer erscheint, sollten Sie nicht mehr als einen gehäuften Schöpflöffel (ca. 220g bis 250g) Bienen verwenden. Zur späteren Kontrolle der richtigen Füllmenge kann als Richtmaß gelten, dass innerhalb der ersten 2 Wochen drei Wäbchen zügig ausgebaut und auch von den Bienen gut besetzt sein müssen. Überbesetzung bringt die Gefahr der Luftnot bei Kellerhaft und Transport mit sich. In dieser Zeit sollte das KIRCHHAINER®-Begattungskästchen auf Latten gestellt werden, um ausreichende Frischluftzufuhr zu gewährleisten.

Zusetzung der Königin: Das Zusetzen der Königin kann im Ausfreßkäfig am Boden erfolgen oder durch Einhängen im flachen Zusetzkäfig (hier: Zusetzkäfig ILTIS Art.-Nr. 3039) zwischen den Wabenleisten. Als Ausfress-Futter empfehlen wir linde Königinnen-Futterteig (Art. 7090) mit seinen dafür vorgesehenen positiven Eigenschaften.

Ebenso kann man nach dem Befüllen der Kirchhainer®-Begattungskästchen und Ab­stellen im dunklen Raum (Kellerhaft) die Königin aus dem Käfig direkt in eine Wabengasse einlaufen lassen. Hierzu die Folie anheben, kurzer Rauchstoß und das Verhalten der Bienen beobachten. Die Annahme muss gewährleistet werden.

Positionierung. Das Aufstellen der Kirchhainer®-Begatt­ungs­kästchen:
Da das Flugloch sich nach unten öffnet, müssen die Kirchhainer®-Begatt­ungs­­kästchen auf einer flachen Ebene als Unter­lage aufgestellt werden. Dies können Baumstümpfe, Bretter oder Balken sein. Die Sicherung des Deckels kann mittels aufgelegten Stein oder mit Hilfe eines Gummiringes (Einkochring, Auto­schlauch) erfolgen.

Aufstellung im Schatten oder Halb­schatten ist nicht erforderlich. Infolge der günstigen Wärmedämmung und des verdeckten Flugloches gibt es auch bei praller Sonne keine Überhitzung und kein Ausziehen der Begattungs­völkchen. Soll die Paarung auf natürlichem Wege erfolgen, so wird man die Kirchhainer®-Begattungskästchen locker gruppiert mit unterschiedlicher Aus­flugsrichtung im Gelände verteilen, um den Königinnenflug einzuschränken.

Anders sind die Voraussetzungen bei der künstlichen Besamung. Hier müssen mehrmals die gleichen Arbeitschritte an den Kirchhainer®-Begattungskästchen durchgeführt werden. Um dies zu erleichtern, werden die Kirchhainer®-Be­gattungskästchen in langen Reihen in bequemer Tischhöhe aufgestellt. Der Ausflug erfolgt abwechselnd nach vorn und hinten. Eine über die ganze Länge aufgelegte Holzlatte hält alle Deckel gleichzeitig fest.

Länger andauernde Haltung im Kirchhainer®-Begattungskästchen und die Verwertung der Kernvölkchen:

In der Regel werden die begatteten Jung­königinnen schon bald nach Vorhanden­sein der ersten verdeckelten Brut weiterverwendet.
Im Kirchhainer®-Begatt­ungs­kästchen kann die Königin leicht über längere Zeit verbleiben. Wächst das Völkchen in dieser Zeit durch Schlupf der eigenen Brut, so läßt sich durch Herausziehen der Futterkammer und Auflegen zwei weiterer Nutenleistchen mit entsprechenden zugeschnittenen Wabentrapez leicht eine Erweiterung schaffen. Der Zuckerteig kann als Ergänzungsfutter unter den beiden Anfangsstreifen eingelegt werden.

Während eine verdeckelte Zelle schon kurz nach der Einweiselung des Kernvölkchens zugegeben werden kann, sollte man mit der Zugabe einer unbegatteten Königin bis etwa 7 Tage nach der Entweiselung warten.


Das mehrfache Verwenden eines Begatt­ungsvölkchens ist aus der Sicht der Ausnutzung des Bienenmaterials sicher ökonomisch. Man bedenke aber, dass die zweite Jungkönigin nach ihrer Begattung meist eine längere Zeit mit dem Legebeginn wartet. Zumindest bis die letzte Brut ihrer Vorgängerin ausgelaufen ist.
Der zusätzliche Zeitaufwand durch die mehrfachen Kontrollen hebt jedoch den Gewinn an Bienenmaterial in der Regel wieder auf. Bienen und Brut entweiselter Begattungsvölkchen sind damit nicht verloren. Bei größeren Serien werden aus den Bienen Sammel­schwär­me gebildet, während die Brut­wäb­chen je zu viert in einem Leer­rähm­chen den ausgedienten Pflegevölkern als Verstärkung wieder zugestellt werden.

Hier sei noch auf die Möglichkeit, über die Begattungsvölkchen 3- bzw. 5-Waben-Ab­leger im LAUTERBACHER BEN­JAMIN® - Magazin zu bilden, hingewiesen.